Was mir nicht so gefaellt ist diese staendige geduze. Ich bin ja noch nicht so alt und habe auch kein Problem, wenn man sich unter Kollegen, Verwandten oder auf einer Feier nach ein paar Saetzen duzt. Aber wenn man gleich ueberall geduzt wird, ist es nicht mehr so toll. IKEA ist ja so ein Beispiel. Da wird ja jeder gleich geduzt. Also zumindest auf dem Prospekt. Muss ich nicht haben. Das „Du“ hat fuer mich einen so hohen Stellenwert, dass ich es nicht gleich jedem Fremden anbiete. Im Restaurant moechte ich ja auch gefragt werden, ob „Sie schon was gefunden haben“ und nicht „Hast du schon was?“.
In dem Zusammenhang faellt mir ein… Kennt ihr auch die Schilder, die sich fuer das Verstaendnis bedanken, weil beispielsweise waehrend des Berufsverkehrs eine Bruecke gesperrt ist? Auch so eine Unart. Man kann um Verstaendnis bitten. Aber es gleich voraus zu setzen und sich dafuer zu bedanken?
Na, das ist mal interessant. Für mich könnte das bescheuerte „Sie“ mal langsam aus der deutschen Sprache verschwinden. Es ist keinerlei Anzeichen für den Respekt, den ich jemandem entgegenbringe.
Nur in Deutschland wird wahnsinnig stark auf dem „Sie“ bestanden, überall sonst wird auf Anhieb geduzt (Hinweis: Das gilt insbesondere für Skandinavien -> Ikea). Manche Sprachen haben noch nicht einmal ein Pendant zum Sie (Englisch beispielsweise).
Als ich im Feedreader Ramons Post gelesen habe, dachte ich daran, dass das in der Schweiz viel unkonservativer ist und das Du dort viel verbreiteter ist (was ich gut finde). Und dann musste ich automatisch an dich denken und ich habe erwartet, dass du genau das schreibst! 😀
Ich mochte das „Sie“ schon nicht als ich noch in Deutschland gewohnt habe. Respekt muss man sich verdienen, den bekommt man nicht geschenkt, auch nicht mit der Anrede.
Achja… Im Englischen gibt es ein Pendant zum Sie, allerdings nicht so penetrant, wie ein Sie. Man unterscheidet zwischen der Ansprache mit dem Vornamen und dem Nachnamen. Ausserdem gibt es ja auch nur „Sir“. Als ich hier in England angekommen bin, wurde ich herzlich von allen (auch von meinem Prof und Mitarbeitern an der Uni) mit dem Vornamen angesprochen… Ist bei Akademikern aber sowieso ueblich (ausser bei formalen Briefen, aber da ist es ja nie ein Du).
Im Umgang mit Kollegen oder anderen Menschen bestehe ich nicht auf dem Sie. Es geht mir nur darum, dass das kein „Pauschalrecht“ ist. Das Sie ist fuer mich auch eine Sache des Respekts. Wenn ich beispielsweise mit einem Kunden spreche, dann gehoert es sich fuer mich, dass ich Sie und nicht Du sage.
Wenn man mich duzt und dabei nett ist, gibt es das selbe Trinkgeld als wuerde man mich siezen und dabei nett sein. Wer mich nicht respektvoll behandelt, kann von mir auch nichts erwarten. 😀
Das deckt sich mit meiner Meinung, das hat nichts mit der Anrede zu tun.
Für mich ist das nur eine Floskel und hat gar nichts mit Respekt zu tun. Ich habe vor einer ganzen Reihe an Menschen, die ich duze mehr Respekt als vor vielen, die ich sietze.
http://de.wikipedia.org/wiki/Du-Reform
Wobei ich dem letzten Absatz nicht zustimmen kann. Im Gegenteil.
Nach 12 Jahren in Schweden kann ich mir ein „Sie“ überhaupt nicht mehr vorstellen. Und so passiert es mir auch, dass das Du auch beim „Heimtat“-Urlaub rausrutscht.
Das sehe ich so wie Ramon. Auch fuer mich hat das „Du“ einen hohen Stellenwert.
Österreich ist sicher noch ein „Sie“-Land.
Man wird in Lokalen/Geschäften eigentlich immer mit Sie angesprochen. Ich empfinde das auch als eine Höflichkeitsform.
Ich bevorzuge allerdings ein „du“ unter Arbeitskollegen oder etwa gleichaltrigen Nachbarn. Bei „feiern“ ist es sowieso unüblich ein Sie zu verweden, liegt aber wohl eher an meinem zarten Alter.
Ich habe aber auch noch nie auf das „Sie“ bestanden oder bestehen müssen.
Auf einer Party wuerde ich heute die Leute eher weniger mit Sie ansprechen. Das ist ja auch ein anderer Event als beispielsweise Arbeit.
Oh, das meintest du mit Event.
Ja, da bevorzuge ich am Anfang auch das „Sie“, wenn man sieht „es läuft“, kann man dann aber auch gerne aufs „du“ wechseln 😉