Noch mal ein Nachtrag zu meinem gestrigen Beitrag. Es ist nicht so, dass ich Linux jetzt generell schlecht finde und Windows total prima. Im Gegenteil. Ich „muss“ mit Windows sowohl als Server als auch Client in diversen Versionen arbeiten. Da stehe ich auch regelmaessig vor einem Herzklappenabriss, wenn ich sehe wie schlecht verschiedene Dinge implementiert und umgesetzt sind. Gut, als Client kann man Windows in einer XP, oder auch in der neuen 7er-Version nutzen. Aber als Server ist Windows ein Gag. Ich habe bisher keinen Windowsserver gesehen, der bei Stabilitaet, Uptime und Ressourcenhandling an ein ordentlichen X-Server (Linux, HP-UX, AIX) rankommt. Aber im Clientbereich muss ich feststellen, dass aktuelle Betriebssysteme in vielen Bereichen Verbesserungen mitbringen, davon dann aber diverse Verbesserungen eher schlecht implementiert sind. So z.B. dieser Versuch von Windows, seit Vista, mir Ordner basierend auf den enthaltenen Dateitypen anzuzeigen. Den Menuepunkt finde ich natuerlich gerade nicht. Aber nicht so wild. Da werden dann Ordner, in denen zwei Bilder liegen, als „Bilderordner“ angezeigt. Nettes Feature, will ich aber nicht. Was muss ich also tun? Irgendeinen Ranz in der Registry editieren. Oder auch beliebt ist im Explorer aus Versehen auf das CD-Laufwerk zu klicken. Was pasiert? Es kommt eine „Datentraeger einlegen“-Meldung und dann geht das Laufwerk auf. Hallo ihr Affen!? Wo kann ich die Option auswaehlen, dass das Laufwerk *nicht* aufgeht?!
Letztlich moechte ich mit einem Betriebssystem nur noch arbeiten. Die Zeiten, in denen ich gern auch noch die letzten Stellschrauben kennen und nutzen wollte, sind vorbei. Aber leider ist es auch im Jahr 2010 nicht moeglich ein Betriebssystem *sinnvoll* zu nutzen, ohne hier und da noch mal ordentlich Hand anzulegen. Ich muss in dem Zusammenhang immer an eine Frage denken, die mir ein alter Kollege in solchen Situationen gestellt hatte.
„Ramon“ hat er micht gefragt, „was macht Liesschen Mueller eigentlich bei solchen Problemen, wenn du da schon „fummeln“ musst?“.
Lieschen Mueller kauft sich ’nen Mac. 😉
Und um auf deinen Hauptartikel nochmal einzugehen: Unix auf dem Desktop *ist* Schrott. Nicht nur Ubuntu oder Linux, nein! Dieses staendige Gefrickel und Gefummel ist auch fuer mich mittlerweile unertraeglich geworden. Ich kann dir als weiterfuehrende Quellen http://lunduke.com/?p=1075 und http://linuxhaters.blogspot.com/ empfehlen. Letzteres ist mit ein wenig Salz zu geniessen. Der Typ schreibt sehr pejorativ und polemisierend aber alles was er schreibt ist wahr.
Unix auf dem Desktop? Da kannst du eigentlich nur OS X nehmen. Das Bedienkonzept gefaellt vielen zu Recht nicht *aber* es ist wenigstens stringent und man muss normalerweise nicht frickeln. Traurig aber wahr.
Also im Hinblick auf die Lizenz- und Unternehmenspolitik von Apple dreht sich mir beim Gedanken an Apple-Produkte der Magen rum. Ich muss da immer denke was Fefe vor ein paar Tagen in seinem Blog schrieb: „Es ist mir ein Raetsel, wieso immer noch Leute Apple-Produkte kaufen. Was muss passieren? Muss Steve Jobs persoenlich zu euch nach Hause kommen und aufs Sofa kacken? Oder wuerdet ihr das auch noch wegdiskutieren?“ 🙂
Die Links sind uebrigens sehr unterhaltsam. Danke dafuer 😉
Noja, die Frage nach Lizenzpolitik war ja gerade nicht gestellt sondern die nach dem Frickelfaktor. 🙂 Zugegebenermassen ist die wirklich nicht der Hammer *aber* die interessiert Lieschen Mueller auch nicht sonderlich. Solange sie Bilder glotzen, Musik hoeren und DVDs konsumieren kann ohne sich dabei einen abzubrechen ist sie doch schon zufrieden. Man kann wohl mit Fug und Recht sagen, dass 99.9999% aller Computernutzer Fefe nicht kennen und ein ebensogrosser Prozentsatz es total egal ist, was die Entwickler auf einem iPhone machen duerfen und was nicht. Funktionieren muss es!
Genau das ist der Unterschied.
Lieschen Mueller nutzt das System nur und bastelt nicht daran herum. Aus diesem Grund kommt Lieschen Mueller (besser als wir) mit nahezu jeder grafischen Oberflaeche zurecht.