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Zukunft und Vergangenheit

Vor einigen Tagen habe ich auf Spiegel-Online einen Bericht gelesen. Hier ging es, alle medizinischen Details mal beiseite lassend, darum, dass es mit einer speziellen Technik moeglich sein soll die Lebenserwartung zu bestimmen. Sprich, wie alt werde ich. Jetzt mal unabhaengig davon ob das moeglich ist…

Moechte ich wissen wie lange ich noch zu leben habe? Jetzt auch mal ignorierend, dass mich auch ein Auto umfahren kann. Moechte ich wissen, dass ich in fuenf Jahren nicht mehr lebe? Moechte ich wissen, dass ich noch 50 Jahre leben werde? Wie aendert sich meine Einstellung zum Leben, wenn ich meinen Todeszeitpunkt kenne?

Ich fuer mich moechte nicht wissen, was die Zukunft bringt. Damit meine ich tatsaechlich nicht nur meine Gesundheit. Ich moechte *ueberhaupt nichts* ueber meine Zukunft wissen. Natuerlich bin ich neugierig, keine Frage. Aber ich vermute, dass das Wissen ueber Teile der Zukunft Potential hat meine heutige Lebensweise zu beeinflussen. Und ob das immer gut ist?

In dem Zusammenhang. Vor einigen Wochen hatte ich ein Gespraech mit einem Freund und da kam auch die Frage auf, ob man in seinem Leben gerne irgendwas anders gemacht haette. Ich habe in meinem Leben sicher einiges getan, was nicht in Ordnung war. Aber haette ich die Moeglichkeit wuerde ich davon *nichts* rueckgaengig machen. Denn was ich heute bin, das bin ich nur Aufgrund meiner guten aber auch schlechten Erlebnisse, Erfahrungen und Dingen die ich getan habe.

31 Kommentare

  1. kay

    OK!?
    Dann erkalere mir mal bitte, welchen Einfluss z.B. :
    Das Aufstellen von am Wegesrand rummstehender Muelltonnen mitten auf Strassen, das Anbringen von Fahrraedern auf dem Grundschuldach oder das lauthalsgroelende durch die Ortschaften ziehende, leicht alkoholisierte „10 nackte N***, vom Stamm der Hosentraeger“ auf dich und deine heutige Situation hatte??? 🙂

    • ramon

      Der Herausforderung moechte ich mich lieber erst nach meinem Urlaub stellen 🙂

      Ich denke aber, um das Vorab zu sagen, dass wir damit die Leidensfaehigkeit der Nachbarschaft trainiert haben.

      Im uebrigen wollte ich in deinem Kommentar zwei Fehler beseitigen, lasse es aber. Zum einen ist „erkalere“ falsch geschrieben und im Uebrigen pass „leicht“ in dem von dir genannten Zusammenhang nicht, oder? 😉

      • Bernd

        [klugscheissmodus]pass[/klugscheissmodus] 😉

        • kay

          *lach* 🙂

  2. visus

    Ich sehe das wohl ganz anders als du. Ich wuerde am liebsten jede moegliche Zukunft und die Entscheidungen, die diese ermoeglichen, kennen und mir daraus die beste Variante aussuchen…

    • Ramon

      Die beste Variante bedeutet aber nicht, dass dein Leben einen optimalen Verlauf nehmen wird. Oft wird man ja deshalb „besser“, weil man einen Fehler gemacht hat. Und beste Variante bedeutet doch oft auch einfach nur „Weg mit den geringsten Hindernissen“. Das wuerdest du wollen? 🙂

      • visus

        Nein nein. „Beste“ hast du falsch verstanden. Ich meine die Variante, die mein Leben am positivsten beeinflusst.

        • ramon

          Positiver als es schon ist? Ich meine… Wie schlecht geht es uns? Und Gesundheit kann man ja auch nur eingeschraenkt beeinflussen. Jetzt mal abgesehen von einem Kettensaegenunfall 🙂

    • Dirk Deimeke

      So ein langweiliges Leben möchte ich nicht haben.

      Die Summe meiner Entscheidungen und gerade auch meiner Fehlentscheidungen (Lernen durch Schmerz) haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin.

      Wenn ich ein paar Fehler nicht gemacht hätte, hätte ich vielleicht nie meine Frau kennengelernt oder einen Job in der Schweiz angenommen oder …

      Ich mag es, dass das Leben spannend ist und noch Überraschungen für mich bereithält.

      • ramon

        Das ist was ich meine. Immer wieder passiert es, dass sich das Leben positiv entwickelt, weil man vorab erst mal einen Fehler gemacht hat.

        • Dirk Deimeke

          Ja, ganz genau.

          Aus dem gleichen Grund möchte ich auch nicht unermesslich reich sein. Ich bin froh, noch Wünsche zu haben.

          • ramon

            Da stimme ich zu. Wobei ich schon gerne den ein oder anderen Wunsch haette, denn ich mir so nicht erfuellen koennte. So ein Koenigsegg Agera R beispielsweise… Einfach nur aus Spass an der Freude. Realistische Wuensche/Ziele moechte ich in der Regel aber auch selber erreichen.

          • Dirk Deimeke

            Das kommt dazu. Ja, ich habe auch einige grössere „Schwärmereien“, bei denen ich aber auch ganz gut damit leben kann, wenn ich sie nicht erreiche.

            Es gibt sogar eine Studie, die besagt, dass ab einer bestimmten Summe Geld nicht mehr glücklicher macht.

            Wenn ich mir überlege, Multimillionär zu sein und Angst vor einer Entführung oder vor Einbruch oder solchen Dingen haben zu müssen, dann frage ich mich, ob es das Wert ist.

          • ramon

            Vor allem. Was will ich, sagen wir mal, mit 100 Millionen euro? Nicht dass ich wueste wie ich das Geld durchbringe. Aber ob ich da mehr Zufriedenheit erlange? Vermutlich, wenn ueberhaupt, nur kurzfristig.

          • Dirk Deimeke

            Ja, gleiche Meinung bei mir. Die Frage ist, was Du mit dem ganzen Geld machen kannst.

            Mein grosser Traum wäre es, ein Bauernhaus zu finden, in dem ich Computerkurse für sozial Schwächere gebe. Gerne auch mit der Möglichkeit, den Teilnehmern alles zu bezahlen, inklusive Anreise und Unterkunft und Notebook/Netbook, aber selbst dafür wäre das viel zu viel Geld …

          • Patrick

            Geld alleine macht nicht glücklich. Man braucht auch noch Frauen,Aktien,Häuser…. 😀

            Spaß beiseite. Ja, ich würde gern einen Blick in die Zukunft machen. Ich bin (leider) ein sehr neugieriger Mensch. Mir selbst das zu verwehren würde ich wohl nicht aushalten.

            Ich weiß nicht ob es mein Leben wirklich beinflussen würde. Vermutlich kommt es auf die Intensität des „Zukunftsblickes“ an. Mich zu sehen mit Familie und Frau und dann sofort wieder zurück, würde vermutlich nichts verändern. (Vorrausgesetzt ich kenn die Frau nicht). Eine wirkliche Erklärung und längeren Blick in die Zukunft würde ich wohl auch nicht machen wollen.

            @Geld – Hirschhausen sagte mal: Das menschliche Gehirn kann zwischen 100 Millionen und 100 Milliarden keinen Unterschied mehr machen. Erstmal ist beides viel Geld.

            Ohne das jemals überprüft zu habe, glaube ich ihm das. Ich denke ob ich 100€ oder 10000€ gewinne ist ein Unterschied, aber ab einer gewissen Summe wird es egal (unrealistisch?).

            Mein Traum: Ganz klar: Glücklich sein. Und damit meine ich wirklich das voll-paket. Was gäbe es schöneres als aufzustehen und einfach nur glücklich zu sein. Zu wissen das es auch allen Freunden/Familie gut geht? Mir fällt nichts ein.. 🙂

          • Ramon

            Ja, Gluecklich sein ist ein Ziel. Und wenn man realistische Ansprueche hat, ist es ein Stueck weit auch moeglich.

          • Dirk Deimeke

            Da gebe ich Dir Recht, da hat man viel selbst in der Hand.

            Zum Beispiel bewerten Menschen ihren Verdienst nicht absolut sondern relativ zu anderen. Wenn man das weiss, kann man sich schon etwas stärker zurücklehnen.

            Dazu gab es eine Studie, in der die Teilnehmer die Wahl hatten. Entweder 100.000 EUR verdienen und der Kollege verdient 90.000 EUR oder 110.000 EUR verdienen und der Kollege verdient 120.000 EUR. Die meisten Teilnehmer haben Variante A gewählt, obwohl sie damit weniger verdienen als bei Variante B.

          • Patrick

            Da hast du Recht. Das errinert mich an ein Experiment von Dr. Eckart von Hirschhausen:

            Er gab einen Zuschauer spontan 10€. Er fragte „Fühlen Sie sich besser?“ Zuschauer: „Ja!“
            Hirschhausen nahm ihm das Geld wieder weg.
            Er fragte wieder: „Fühlen Sie sich nun schlechter?“
            Zuschauer:“Ja!“

            Das heißt, er hatte genausoviel Geld wie vorher, fühlte sich aber trotzdem schlechter. Und das sind so kleine Experimente die ich doch interessant finde. Und das zeigt wie relativ unser Gefühl doch ist und an nichts gebunden ist, das man auch nur im entferntesten als „Rational“ bezeichnen können.

          • ramon

            Ds Experiment koennte ja auch ein Hinweis darauf sein, dass es leichter ist ein schlechtes Gefuehl, als ein gutes Gefuehl zu haben. Oder dass die „Menge an Gefuehlen“, die eine Aktion ausloest bei „schlecht“ groesser als bei „gut“ ist? 🙂
            Mich wuerde interessieren ob es auch bei Menschen, die beispielsweise einen Beruf in der IT haben, geklappt haette. Als Techniker ist man es ja durchaus gewoehnt die Dinge objektiv zu betrachten.

          • Dirk Deimeke

            Das ist bei uns das Gleiche. Kennst Du vielleicht Arbeitskollegen, bei denen Du denkst, dass Du „eigentlich“ mehr Geld bekommen solltest als sie?

            Aus der Nummer kommen wir leider nicht raus. Wir bewerten unseren Verdienst im Vergleich zu dem, was andere verdienen und dabei spielt nur das nähere Umfeld eine Rolle.

          • Ramon

            Ja, ich kenne Kollegen bei denen ich denke, dass ich mehr Geld bekommen sollte als sie. Das aber nicht Aufgrund von einem Gefuehl, sondern Aufgrund relativ klarere und objektiver Kriterien. Arbeitszeit (was alleine fuer sich ja nichts bedeuten muss), Bereitschaft fuer Neues, Effizienz, Sozialkompetenz, Wissen…

          • Patrick

            Wobei vermutlich deine Objektivität von viel subjektiven Eindrücken getrübt ist.

            Aber es ist ja auch völlig egal, ich denke niemand denkt sich:“Wow, ich krieg hier eigentlich viel zu viel Geld!“ .. Der Gedanke wird wohl immer sein:“Wow, unglaublich für wie wenig Geld ich das alles mache.“ Und das dann noch relativ zu einem Kollegen zu sehen, muss ins verderben führen.. 🙂

          • Dirk Deimeke

            Ja, genau das meine ich. Dabei werden so Faktoren wie „Betriebszugehörigkeit“ oder „anderer Vertrag“ komplett ausgeblendet.

            Es wird nie nach Leistung bezahlt, sondern nach dem was vor der eigentlichen Arbeit vertraglich vereinbart wurde. Es gibt Leute, die können besser handeln …

          • Dirk Deimeke

            Sehr gutes Beispiel. Von Hirschhausen ist einfach klasse!

          • ramon

            Bedeutet es dann, dass ein Stueck weit Egoismus oder „Nicht goennen koennen“ noetig ist um gluecklich/gluecklicher zu sein?

          • Dirk Deimeke

            Ein „gesunder“ Egoismus, bei dem man sich _auch_ um seine eigenen Belange kümmert, ist sicher nicht verkehrt.

          • Ramon

            Ok, das liest sich annehmbarer 🙂 Oder anders… Im kleinen Rahmen wuerde ich das auch so sehen.

          • Patrick

            Egoismus ansich ist ja nicht schlecht.. Die höchste Form davon ist vermutlich wenn man Egoismus für sich und für andere enwickelt (funktioniert soetwas und wenn ja, gibt es einen fachbegriff?). Ich bin davon überzeugt das wenn es nur mir gut geht, und meiner direkten Umgebung (engste Freunde, Familie) nicht, dann bin ich auch nicht glücklich. Es müssen schon „beide“ Seiten glücklich sein damit beide etwas von sich haben.

          • Ramon

            Das ist auch so ein Punkt in dem es mir vergleichbar geht. Beispiel mal Ehe. Ich habe erst dann ein richtig gutes Gefuehl wenn es uns allen gut geht. Ich koennte mir auch nicht vorstellen, dass ich auf dem Sofa sitze, Fernsehn schaue waehrend meine Frau das Haus putzt. Natuerlich waere das erst mal toll, weil man faul sein darf. Aber man hat halt ein schlechtes Gefuehl.

  3. Dirks Logbuch

    Ich komme momentan zu nichts, daher verlinke ich nur ein paar lesenswerte Blogartikel: • Auf Wiedersehen, Bookzilla! • Zukunft und Vergangenheit • Warum Horst Köhler nicht mehr Präsident sein wollte • Wuala – meine ersten Schritt

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