Was macht eigentlich ein Haushalt, in dem kein *richtiger* Mann wohnt? So einer, der nur isst was auch ein Auge und Fell hatte? So einer, der nach dem dritten Bier erst mal ein viertes zum nachspuelen bestellt? So einer, der eine Werkbank im Keller hat, deren Tischplatte nur zwei ausgewachsene Kronen der Schoepfung tragen koenne. Der in seiner Werkstatt alles hat. Von der Abisolierzange bis zum Dengelhammer und ueber Maurerkelle und Schwingschleifer hinweg zum Zentrierbohrer? In so einem Haushalt wuerde jeder Feiertag, sei es Geburtstag, Weihnachten oder Ostern, in einer fuerchterlicher, ja geradezu epischen Katastrophen enden. Und warum? Ich sage nur „Verpackung“!
Niklas, unser liebster Erstgeborene, ist gestern drei Jahre alt geworden. Natuerlich bringt so ein Ereignis auch viel Kuchen, viel Besucht, aber (vor allem) auch viele Geschenke mit sich. Eines der Geschenke war, natuerlich in Absprache mit dem Zahnarzt (Gute Besserung, Herr Schweiger), eine Elektrische Zahnbuerste. Und frueher, da hat man als geliebter Kunde sein Wunschprodukt in einer kleinen, handlichen und der Produktgroesse entsprechender Umverpackung erhalten. Heute? Heute wird das Produkt vom Hersteller in eine Verpackung eingeschweisst, deren Kunststoff durchaus als Bestandteil von Schutzwesten durchgehen wuerde. Der naechste konsequente Schritt in der Verpackungsevolution waere es dann, dass Produkt in einen Block Epoxidharz zu versenken und dem Kunden ans Bein zu binden.
Waere ich kein *richtiger* Mann mit entsprechend bestueckter Werkstatt, ich waere nicht in der Lage gewesen Niklas‘ neue Zahnbuerste aus dem Kunststoff heraus zu operieren. Wer kommt auch die Idee so ein Plastikschrott zu verwenden?! Sind da geisteskranke Ingenieure oder Ausserirdische am Werk?