Silvia und Dirk beschweren sich gerade ueber „ihren“ DHL-Fahrer. Der schafft es scheinbar oefter nicht bestellte Pakete abzuliefern oder zumindest eine Karte in den Briefkasten zu werfen. Ich gebe zu, ich aerger mich auch oefter mal ueber unfaehiges Personal oder Mitarbeiter, die offensichtlich keine Lust an der Arbeit haben. Aber ist der Aerger gerechtfertigt?
In den letzten Jahren zeigt sich mehr und mehr, dass Unternehmen auf billige Arbeitskraefte setzen, die im Zweifel auch nur einen befristeten Vertrag bekommen und somit eine absehbare Zeit im Unternehmen verbleiben. Ganz ehrlich… Ich kann den manchmal mangelnden Einsatz der Menschen verstehen. Was kann ich von einem Mitarbeiter erwarten, der einen unterbezahlten Job macht und weiss, dass er ohnehin nur im Rahmen der maximal zulaessigen Zeit des befristeten Vertrages angestellt sein wird?!
Outsourcing und Bezahlung nach miesem Tarif steigern moeglicherweise kurzfristig die Gewinne des Unternehmens. Aber so eine „arme Sau“ hat doch auch kein Grund sich mit dem Unternehmen zu identifizieren. Und wenn *das* fehlt, dann ist auch die abgelieferte Arbeit entsprechend. Wenn ich fuer meinen Arbeitnehmer nur eine „Human Ressource“ bin, warum soll ich mich dann fuer ihn einsetzen, einen super Job machen oder daran interessiert sein, dass Kunden zufrieden sind?
Ich habe interessanterweise nun von mehreren Unternehmen gehoert, die ploetzlich festgestellt haben, dass eigene Mitarbeiter eine wichtige und wertvolle „Ressource“ sind! Die Mitarbeiter sind es die ein Unternehmen tragen. Nicht der Chef mit dem Blackberry, dem dicken A8 und dem eigenen Eingang ins Gebaeude. Die Einsicht muss sich aber offensichtlich noch in anderen Unternehmen breit machen…
Ja, das spielt sicherlich eine Rolle. Aber es kann nur in meinem Sinn als Arbeitnehmer sein, dass ich meine Arbeit gut mache, um eine Vertragsverlaengerung zu bekommen.
In dem Zusammenhang: Hier in der Schweiz gibt es vernuenftige Loehne.
Ich denke, dass was du sagst ist vollkommen richtig, aber mich verwundert es immer wieder, wenn Menschen nicht mal versuchen ihre Arbeit zu erledigen. Ich weiss, das Spass an der Maloche echter Luxus ist, versthe aber nicht, dass diese Menschen mit dem ganzen Frust Tag fuer Tag leben (wollen).
Wenn neben dem Umstand, dass ich nichts verdiene und mein Vertrag befristet ist, sich noch Kunden ueber mich beschweren und der Chef aerger macht, waere es dann nicht normal,das was ich aendern kann, zu aendern?
Aber was ist heute schon normal 😉
Befristete Vertraege duerfen maximal dreimal verlaengert werden. Da ist das Ende doch absehbar. In dem Beitrag fehlte sicher auch der Hinweis, dass in der Regel die Menschen betroffen sind, die, sagen wir mal, weniger qualifizierte Arbeit machen.
Ich glaube ein weiterer Punkt ist, dass vielen Menschen nicht klar ist, dass Arbeit Spass machen kann. Fuer die ist der Job einfach nur „das Ding“ um eine Grundlage fuer das Leben zu schaffen. Da gehoert Frust im Zweifel dazu.
Und dein Hinweis, etwas zu aendern wenn alles doof ist… Ich kenne Leute fuer die ist es normal, dass alles doof ist und die haben sich damit arrangiert.
Ja, klar. Aber am Ende meiner Arbeitszeit steht ein Zeugnis, mit dem ich mich weiterbewerben „muss“ und da habe ich es zum grossen Teil selber in der Hand, wie das aussieht.
Dass, der Arbeitsmarkt in Deutschland mehr als bescheiden aussieht, steht auf einem anderen Blatt. Aber auch da muss ich schauen, dass ich das Beste daraus mache.
Stimmt, aber trotzdem muss man das Beste daraus machen und freundliche Kunden koennen auch meinen Arbeitsalltag bereichern …
Ich gebe dir recht. Ich sollte das Beste draus machen und mir auch vor Augen halten, dass mein Zeugnis bei schlechter Arbeit auch nicht gut ausfaellt. Aber irgendwie scheint das nicht allen klar zu sein. Oder es ist vielen Leuten egal.