Im Zusammenhang mit der „Erhoehung“ der Hartz-IV Saetze gab es ja verschiedenste Wortmeldungen. Eine, wie ich finde, besonders ekelhafte ist die der Kieler Nachrichten, die im Vorwurf der sozialen Kaelte eine unglaubliche Ignoranz sieht:
Ignoranz gegenueber den Millionen Arbeitnehmern, die Monat fuer Monat den Unterhalt von Hartz-IV-Empfaengern bezahlen. […] Und Ignoranz insbesondere gegenueber Niedrigloehnern, den Fliesenlegern und Verkaeuferinnen, den Krankenschwestern und Friseuren, die fuer einige Euro weniger im Monat Hartz IV empfangen koennten statt 40 Stunden in der Woche zu arbeiten.
Da wird der Eindruck erweckt Hartz-IV Emppfaenger sitzen zu Hause, machen sich ein laues Leben und lachen dem normalen Arbeitgeber ins Gesicht, weil er einem geregelten Job nachgeht. Leider habe ich kein Link auf die KN, sondern nur den Link auf die Pressestimmen, denen ich diese Meldung entnommen habe.
Ich dachte du machst dein Blog dicht? Freut mich, dass du dich anders entschieden hast. Und zum Thema… Gegen die Meckerer gibt es eine einfache Loesung. Nennt sich Mindestlohn. Es ist nicht unmenschlich, wenn Arbeitslose Hartz IV bekommen und damit fast so viel haben wie ein Vollzeitarbeitnehmer. Es ist unmenschlich, wenn ein Vollzeitarbeitnehmer so fast wenig bekommt, wie ein Hartzer. 😛
Mir fehlen noch einige Details um eine eindeutige Meinung zum Thema Mindestlohn zu haben. Allerdings geht meine Tendenz, auf Basis dessen was ich bereits weiss, auch eher in Richtung Mindestlohn. Aber dann putzt eben niemand mehr fuer drei Euro die Stunde ein Klo.
Interessant ist in diesem Zusammenhang uebrigens auch das Interview mit Ernst-Gottfried Mahrenholz (ehemaliger Richter am Verfassungsgericht). Zu finden, das Interview, unter => http://www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/s/d/29.09.2010-06.05/b/menschenwuerde-zum-hartz-iv-satz.html
@Visus:
Ich bin absolut Deiner Meinung. Kein normal denkender Mensch kann etwas dagegen haben, dass jemand von dem, was er in Vollzeit erarbeitet, auch leben kann.
Die genaue Zahl habe ich nicht mehr im Kopf, aber ich meine ein fuenftel aller Vollbeschaeftigten wird zusaetzlich noch vom Staat unterstuetzt, weil das selbst verdiente Geld nicht ausreicht.
Dann kostet das Putzen eben 7,50 EUR die Stunde … haben die Menschen nicht das Recht, ebenfalls von dem Geld leben zu koennen?
Mit einem Jahresgehalt von mehr als 37.500 EUR gehoert man zu den Topverdienern in Deutschland. . Noch einen Schritt weiter, bei mehr als 40.000 EUR pro Jahr (brutto) zaehlst Du zu den oberen 13% …
Mein Vater war ein alter SPD’ler, da waren die noch „gut“. Er hat immer Wert auf Fairness und soziales Miteinander gelegt. Von daher haette ich als dann sogenannter Topverdiener auch kein Problem mehr Abgaben zu zahlen, wenn es denn auch bei den *Richtigen ankommt*!
Dito.
Mein Vater war auch in der SPD bis er merkte, dass die Posten durch Kungelei vergeben wurden.
Meine Eltern haben mir allerdings soziale Verantwortung beigebracht.
Wenn die Regierung mal die Steuerschlupfloecher dicht macht und Energien dort hinein setzt, die geschuldeten Steuern auch zu bekommen, waere alles leichter. Studien gehen davon aus, dass die Steuerlast pro Arbeitnehmer sich dann halbieren wuerde.