Ich hatte in Technische Kompetenz vs. soziale Kompetenz ja erzaehlt, dass wir Probleme mit dem Versand von Mails von unserer Domain domain-abc.de nach domain-yxz.de hatten. Nachdem die letzten Tage einige Mails geschrieben wurden und es einfach kein befriedigendes Ergebnis gab, hat gestern noch einmal ein Mitarbeiter unseres Providers bei dem „Problem“-Webhoster angerufen und mit dem Geschaeftsfuehrer telefoniert.
Der ist seiner Linie konsequent treu geblieben und hat abgestritten, dass das Problem beim ihnen liegen koennte. Eines der Argumente, warum das Problem woanders liegen muesse, war, dass er keine Verbindungsaufbauversuche in seinen Logs sehen kann. Ungluecklicherweise hat der Mitarbeiter des Providers *waehrend des Telefonates* einen erfolgreichen Connect etablieren koennen, der im Log des Webhosters (auch) nicht zu finden war.
Da alles Reden irgendwie keine Ergebnisse brachte war eine Idee des Herr K. (Mitarbeiter des Providers) doch einfach mal die Einlieferversuche auf die Zieldomain fuer einige Stunden zu deaktivieren, da der Webhoster moeglicherweise eine dynamisch generierte Sperrliste einsetzt. Und siehe da… Nachdem nach einigen Stunden die Zustellung wieder aktiviert wurde klappte auch alles. Es sieht also beinahe so aus, als wuerde der Webhoster eine Greyliste und IPTables mit dynamisch generierten Sperrlisten nutzen, die er entweder nicht versteht oder einfach nicht im Griff hat.
Um es noch mal klar zu sagen. Im IT-Umfeld werden *immer* Fehler gemacht oder man hat sich mal verkonfiguriert. Ich aerger mich auch immer wenn ich einen Fehler mache, werde aber, auch wenn es manchmal peinlich ist, dazu stehen. Das erwarte ich auch vom meinem Gegenueber. Genauso erwarte ich, dass der Umgang von Partnern bei Problemen oder Unklarheiten *geordnet* und *zivilisiert* verlaueft. Dem Kunden oder Anwender ist nicht geholfen, wenn man beleidigend und/oder ueberheblich wird. Im Gegenteil. In der Regel sind es die beleidigenden und ueberheblichen Admins die Fehler nachher maximal Zaehneknirschend, in der Regel aber *garnicht* zugeben. Da bekommt man dann nur ein „Also es geht jetzt, wir haben aber nichts gemacht“ zurueck. Das ist fuer alle unbefriedigend. Und damit komme ich auch zum letzten Punkt.
Meiner Meindung nach sollte man immer Arsch genug in der Hose haben um einen Fehler auch einzugestehen. Ganz ehrlich? Wenn mir der Webhoster jetzt eine Mail schreiben wuerde, dass der Mitarbeiter einen schlechten Tag hatte und deshalb so ruppig war und das Problem tatsaechlich lokalisiert und gefixt werden konnte, wuerde ich mich freuen und der Gegenueber haette sich Respekt verdient.