Nachtrag zu Professionalitaet in Unternehmen. Der Geschaeftsfuehrer von x-integrate hat sich telefonisch bei mir gemeldet und den ganzen Sachverhalt noch einmal detailiert (auf)geklaert. Fand ich sympathisch und hat mich gefreut. Lob muss auch mal sein 😉
Monat: August 2008 (Seite 1 von 3)
Einige Unternehmen lassen es, meiner Meinung nach, etwas an Professionalitaet missen. Da erhalte ich von x-integrate am 04.08 eine Mail mit der Einladung zu einem Event in dem es um ein Thema geht, das mich *garnicht* interessiert. Da ich mir aber auch nicht bewusst bin x-integrate irgendwie meine Mailadresse genannt zu haben, frage ich also mal nach.
Sehr geehrter Herr XYZ,
leider bin ich nicht ganz sicher wie Sie an mich als moeglichen Ansprechpartner kommen. Koennten Sie mir daher bitte mitteilen wo Sie meine Mailadresse herhaben.
Als Antwort erhalte ich, dass meine Mailadresse in einer Datenbank steht, die aus unterschiedlichen Quellen gefuellt wird. Woher meine Mailadresse kommt, klaert man und teilt mir dann einige Tage spaeter mit, dass durch Kontakte mit $PARTNER und meinem Arbeitgeber neben vieler anderer Kontakte auch meine Adresse aufgenommen wurde. Man entschuldigt sich und verbleibt mit freundlichen Gruessen. Meine nachfolgende Nachfrage bleibt dann aber bis heute unbeantwortet.
Sehr geehrter Herr XYZ,
danke fuer die Rueckmeldung. Koennten Sie bitte so freundliche sein und mir einen Ansprechpartner bei $PARTNER nennen.
Es geht mir ja nicht darum zu meckern, weil meine Mailadresse genutzt wurde. Ich moechte einfach wissen wie es kommt, dass meine Mailadresse auf einmal bei x-integrate auftaucht und sicherstellen, dass die Mailadresse auch nicht weiter verbreitet wird. Aber immer erst auf mehrfache Nachfrage eine Antwort zu erhalten und abschliessend ignoriert zu werden ist einfach ungeschickt. Wenn es mal dazu kommt, dass eine Dienstleistung gefordert wird, die z.B. auch jemand erbringen koennte, der auf Anfragen immer zoegerlich reagiert hat… So hat es WebEx auch auf meine „Die werde ich in Zukunft immer ignorieren“-Liste geschafft. Bis ich da mal aus dem Verteiler ausgetragen war, habe ich wirklich wie bloede mailen muessen.
Hier und da werde ich gefragt ob ich Person XYZ bei dies oder Person ZYX bei das helfen kann oder moechte. Je nach „Aufgabe“ freut es mich natuerlich auch, wenn ich gefragt werde. Wenn es dann aber dazu kommt, dass einem quasi erst der Mund waessrig gemacht wird und man auch auf mehrfache Nachfrage keine Rueckmeldung mehr erhaelt, ist das schon aergerlich. Natuerlich kann immer was dazwischen kommen. Aber Zeit fuer eine Information sollte immer sein. Und wenn es nur ein „Danke, aber hat sich erledigt, brauche deine Hilfe nicht mehr“ ist.
Mit welcher einer Arroganz, Ueberzeugung aber auch welch einem Unwissen sich Politiker manchmal hinstellen und eindeutigen Schwachsinn von sich geben, ist irgendwann nicht mehr auszuhalten.
Schaeuble, der fuer Vorratsdatenspeicherung ebenso wie fuer die Befugnis zum Ausspionieren privater Computer und fuer andere Ueberwachungsmassnahmen eintritt, haelt dagegen staatlich erhobene und gespeicherte Daten fuer „sicherer als die Daten, die im privaten, nicht-oeffentlichen Bereich umlaufen. Sie sind auch sicherer als in anderen europaeischen Laendern“, so der Unionspolitiker.
Aufgrund welcher Information macht Herr Wolfgang „Das Internet ist nicht sowas wie eine Telefonanlage“ Schaeuble solch eine Aussage? Meinen unbestaetigten Informationen zufolge arbeiten auch beim Staat nur Menschen. Ich sehe nicht, warum das Gefahrenpotential hier geringer sein sollte. Ich denke sogar, dass in einigen Bereichen der privaten Wirtschaft Daten *besser* geschuetzt werden, als dies bei den Behoerden der Fall ist. Wenn ich mir den Kenntnissstand der ein oder anderen Behoerde, nach entspechenden Kontakt, anschaue, wird mir ganz schwummrig.
Die Tage dachte ich, kurz vorm Einschlafen, an die diese Jahr noch kommenden familiaeren Veranstaltungen. Neben einer Silberhochzeit, dem ein oder anderen Geburtstag sind es natuerlich auch noch Tage wie Weihnachten, die die lieber Verwandschaft an einen Tisch bringen. In diesem Zusammenhang kam mir, warum auch immer, das Wort „Verwandtentetris“ in den Sinn. Witzigerweise konnten sich bisher alle, die ich nach einem moeglichen Sinn fuer dieses Wort gefragt hatte, unter dem Wort was vorstellen 🙂 Und zwar genau das gleiche, warum mir das Wort auch in den Sinn gekommen war 😉
Frau Zypries, die bei der Frage „Wer moechte Bundesjustizminister werden?“ wohl als letztes den Kopf eingezogen hat, will unter anderem durch illegalen Handel entstandenes Vermoegen einziehen. Beim Thema Daten und Daetnschutz sieht Frau Zypries aber auch klar eine Mitschuld des Buergers.
Zypries sieht in der Misere auch eine Mitschuld beim Buerger. „Das Datenschutzbewusstsein hat in den letzten Jahrzehnten leider nachgelassen“, sagte sie. Viele Menschen gaeben im Internet ohne weiteres persoenlichste Dinge preis.
Ich bin echt ein wenig neidisch. Da wird, auch durch die Regierung angetrieben, der Datenschutz und das Recht auf Privatsphaere mehr und mehr beschnitten und Frau Zypries stellt sich hin und laesst dann kackfrech einen solchen Satz los. Respekt. Nach sowas kann man sich zwar nicht mehr ohne schlechtes Gewissen im Spiegel betrachten, hat aber auch noch mal ordentlich auf den Tisch gehauen.
Kein Scherz jetzt. Ich finde es „voll supa“, dass mehr und mehr Daten verloren oder verkauft *cough* werden. Ok, eine Meldung ueber den Verlust von Daten in Grossbritannien ist so sinnvoll wie der taegliche Hinweis auf die kommen Flut am Meer. Alleine bei der dieses Jahr schon gemeldeten Menge an verlorenen Daten ist man bald besser dran, nur noch den nicht-verlust von Daten zu melden. Duerfte das Nachrichtenaufkommen erheblich reduzieren.
Aber auch die in den letzten Tagen gemeldeten Datenverluste erfreuen mein Herz. Da haben sich Telefonspammer Kontodaten von Verbrauchern quasi organisiert und buchen nun unerlaubt Geld ab, oder Datenhaendler bieten Datensaetze an, die von zwei Lotterieveranstaltern, einem Mobilfunkanbieter, einer Spendenorganisation und von Kreditkartenunternehmen „organisiert“ wurden. Da will ich mehr von. Alle Reden und Hinweisen hat ja nicht geholfen. Es muessen so Kracher sein, die dem Menschen auf der Strasse zeigen, dass Datenschutz und der Schutz der Privatsphaere *wichtig* ist.
Lustig war uebrigens in diesem Zusammenhang ein Versprecher in den WDR5-Nachrichten von Dienstag (meine es war Dienstag). Da ging es um Frau Zypries, die fuer einen strengeren Datenschutz plaediere.
Es sei notwendig, den individuellen Rechtsschutz der Verbrecher… aeh, Verbraucher zu staerken…
Das war ein wirklich toller Versprecher! Der Satz war sicher nicht *genau* so, aber der Kontext und vor allem die Verwechselung von Verbrechern und Verbrauchern ist korrekt wiedergegeben 🙂
Gewaltverbrechen an Kindern und Jugendlichen fand ich eigentlich immer schon extrem schlimm. Aktuelles Beispiel ist ja nun wieder die Entfuehrung und anschliessende ermordung der achtjaehrigen Michelle. Seit wir allerdings Eltern sind erschrecken mich solche Meldungen noch mehr als vorher.
Es ist fuer mich nicht verstaendlich wie ein Mann ein Maedchen verschleppen kann, um sich bei einer anschliessenden Vergewaltigung zu erleichtern und es dann, um nicht erwischt zu werden, auch noch toetet. Ja, im aktuellen Fall sind keine Details bekannt. Aber auch unter Auslassung der Vergewaltigung ist mir ein solches Verhalten unverstaendlich.
Waehrend ich in den Nachrichten vom Tod von Michelle hoere und mir dabei unseren Sohn anschaue, verringert sich mein Verstaendnis fuer Eltern nicht, die den Moerder des eigenens Kindes am liebesten eigenhaendig quaelen und erwuergen wuerden. Nein, ich bin nicht fuer Selbstjustiz. Aber ein Mensch der ein Kind missbraucht, anschliessend umbringt und irgendwo verscharrt hat meiner Meinung nach die Option auf ein Erste-Klasse Ticket in das Jenseits geloest.
Es gibt Mensche die mit einfach begeistern. Ich hatte ja schon mal etwas zu Serdar Somuncu geschrieben. Auch „voll supa“ ist Jochen Malmsheimer. Malmsheimer ist ein Wort- und Sprachgott, der sprachliche Monumente in Saetze giesst, dass es einem die Schuhe auszieht. Und auch die „normalen“ Saetze glaenzen durch eine sprachliche Schoenheit, dass man eigentlich nur neidisch werden kann.
Die Gruppe wurde Seitens der Chefhebamme angwiesen im Schneidersitz auf dem Boden Platz zu nehmen – anders waere es auch in Folge vollkommener Mobiliarabsenz gar nicht moeglich gewesen – einen Tennisball zu nehmen und diesen unter absingen des eigenen Vornamens dem Gegenueber zuzurollen.
Oder…
Nach Sekunden, die mir wie Sekunden vorkommen, steht endlich das grosse Glas, mein Glas irischen Starkbieres vor mir und begruesst mich laechend mit samtiger sahniger Oberflaeche und obsidianigem Mattschwarz darunter. […] Ich gruesse zurueck… „Hallo“. Tauche meine Nase in sein Cremedeckel und fuelle meine Mundhoehle bis zum Gaumendach mit jener kraftvollen saemigen Suesse, der die Bitterkeit so einzigartig erfrischend hinterherzittert, dass man garnicht schlucken moechte, sondern im Munde noch mit der Zunge umruehrt, auf dass sich Fluessigkeit und Geschmack in jeder Hoehlung einniste und der Genuss noch Sekunden nach dem Schluck in der Mundhoehle, dem Echo in der alpinen Bergwelt nicht unaehnlich, nachhalle.
Fantastisch.
Einer der klaren Nachteile bei OpenSource ist, wie ich wieder feststellen muss, die Dokumentation. Zur Zeit bin ich an der Konfiguration eines HA-Servers mit zwei Linux-Maschinen. Als HA-Software kommt heartbeat zum Einsatz. Die Konfiguration ist, wenn man noch nicht mit Ressourcen plant, im Grunde einfach. Wenn man aber eine Ressource einbinden moechte, dann muss man sich durch die miese Doku wuehlen.
In einem Beispiel wird auf eine moegliche Konfiguration von Ressourcen eingegangen. Zu Anfang ist dann folgendes zu lesen…
mars and venus will be the two nodes I’ll be using in this example. mars being the primary (preferred) node for running Apache and venus the secondary or backup node.
Dann wird kurz auf die Konfiguration von mars eingegangen und fertig. Kein Wort mehr von der zweiten Maschine. Auf die Angabe der zu konvertierenden Datei /root/haresources.temp laesst einige Fragen offen. Welche IP-Adresse soll da angegeben werden? Die des Hosts? Die Adresse welche im Fehlerfall schwenken soll? Was soll das? Dann lieber *keine* „Dokumentation“. Mit solch rudimentaeren und bruchstueckhaften Informationen aergert man sich nur noch mehr, wenn es nicht klappt. Und wenn dann ein Kollege reinkommt und sich ueber den „Frickelkram“ lustig macht, ist es manchmal echt schwer gute Argumente *fuer* den, wie er es nennt, „Frickelkram“ zu finden. Ja, mir ist klar, dass die Dokumentation auch bei ClosesSourced mies sein kann…