Da habe ich in den Kommentaren zu Goldenes Zitat im #!/bin/blog von „flieger“ einen so hervoragenden Text gelesen, dass ich den nicht einfach nur verlinken, sondern auch hier zeigen moechte.
Genervt von der Sicherheitskontrolle am Flughafen? Frustriert von der Tatsache, dass ein paar schnell umgeschulte Langzeitarbeitslose am Fraport uns das Weltterroristentum vom Hals halten sollen? Immer noch keine befriedigende Antwort von den Herren am Metalldetektor bekommen, warum noch kein ICE von der Lahntalbruecke gesegelt oder ein LKW voller Sprengstoff eine Ostseefaehre versenkt hat – wo die doch gar keine Sicherheitskontrollen machen?
Und warum in Hahn den Guertel ausziehen (diese Messerfotos kennen wir ja) und in Frankfurt die Schuhe? Was wenn der Schuhbomber nun Ryanair fliegt?
Was ist mit den vielen Milliarden Euro, die uns EU-Buergern in Kosmetik & Softdrinks weggenommen und vernichtet werden? Das ist ein realer Wohlstandsverlust – und alles nur, weil die Flughaefen gerne Geld fuer bessere Roentgengeraete sparen moechten?
Es wird Zeit fuer den muendigen und freiheitsliebenden Buerger, zurueck zu schlagen. Der muendige Buerger reist ab sofort immer mit einer Wasserflasche im Gepaeck. Der Laptop wird erst nach Aufforderung ausgepackt. Bei Fragen vom Security-Personal tut man erst mal schwerhoerig.
Jacke – in die erste Plastikschale. Den Laptop in die 2. – nach Aufforderung. Dann die Laptoptasche. Oh, Geldbeutel und Schluessel vergessen „piep“ die kommen in die 3. Plastikschale. Da kommt ja auch schon die Laptoptasche wieder, wegen der Wasserflasche. Piep. Oh, der Guertel. Na klar (mecker, mecker beim Personal). Der Guertel landet in der 4. Plastikschale. Weil der hoch gebildete und stets freundliche Security-Mann des Buergers Gegenrede gar nicht leiden kann, sind nun auch die Schuhe noch dran. OK, aber grundsaetzlich landen die in der 5. Plastikschale. Piept noch immer? Ach je, die Armbanduhr. Oder die Brille? Fazit: 6 Schalen & eine Laptoptasche. Das Ausgangsband hinter der Maschine ist voll. Der muendige Buerger zieht am Band in aller Ruhe minutenlang seine Sachen wieder an, prueft den Laptop, packt ihn ein und vergisst nicht, den Security-Hilfsarbeiter artig zum Abschied zu gruessen, waehrend dieser von ca. 200 Leuten vor dem Metalldetektor ob der Verzoegerung mit Blicken getoetet wird.
Wie viele solcher muendiger Buerger braucht es eigentlich, um einen Flieger verspaetet abheben zu lassen? Um die Security-Performance von Terminal A zu ruinieren? Wuerde der Security-Wahn weiterhin auf der Tagesordnung stehen, wenn Flugzeuge staendig Gebuehren fuer Verspaetungen zahlen muessten?
Ach so, wir brauchen doch Sicherheit. Ja, wohl wahr. Der Bundesgrenzschutz hat mir noch keine befriedigende Antwort darauf gegeben, wie die aktuelle Sicherheitskontrolle verhindern wuerde, dass ein Terrorist mit mindestens 12 Stunden McGypher-Fernsehkonsum nicht doch einen kapitalen Flammenwerfer oder Schneidbrenner aus Duty-Free-Rum, Silikonschlauch, Stahl-Kugelschreiber, einem Platinschmuckstueck als Zuender und der medizinischen Sauerstoff-Gasflasche an Bord des Flugzeugs basteln wuerde. Oder der klassische 80er-Jahre-Drogenschmuggler-Film. Plastiksprengstoff in Kondomen verschluckt. Abfuehrmittel als Aspirin gefaelscht. Kommt doch dauernd vor, das mit den Kondomen und dem Kokain.
Aber der Profiterrorist lacht sich vermutlich ins Faeustchen ueber die vergeudete Lebenszeit und verlorenen Wohlstand und vergeudete Lebensfreude des Westens… und kauft schon mal Duenger fuer die Ostseefaehre seiner Wahl.
Guten Flug in die Ferien! Und denken Sie dran: Immer nur einen Gegenstand pro Plastikschale – und nur nach Aufforderung, so lange bis der Schichtleiter der Sicherheitskontrolle weint. Und dann sagen Sie ihm: „Sie muessen doch nicht in der Flugbranche arbeiten. Sie koennten doch auch die Bahn waehlen.“