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Total unbedenklich

Na, immer noch keine Bedenken wenn es um das Thema Sicherheit, Datenschutz und Grundgesetz geht? Dann ist es sicher auch total korrekt, dass ein Systemadministrator, der sich auf den Seiten des BKA ueber die linksextremistische „Militante Gruppe“ informiert hatte, Besuch von zwei Beamten bekam, die ihn 2 Stunden lang befragten? Einfach weil er „auffaellig oft auf den Seiten der Polizei gesurft“ habe. (Gefunden bei Stefan)

Oder hier, auch total unbedenklich:

In einer gigantischen Operation hat das Bundeskriminalamt einen Berliner Soziologen und sein gesamtes Umfeld ueber mehr als ein Jahr hinweg komplett ueberwacht. Der Verdachtsgrund: Ein paar Stichworte aus seinen Arbeiten, die mit denen aus Bekennerschreiben einer Gruppe von Brandstiftern übereinstimmen sollen. Die von der Ueberwachung Betroffenen – insgesamt mehr als 30 Menschen – haben jetzt teilweisen Einblick in ihre Akten bekommen.

Vor dem Hintergrund der Diskussion ueber das neue BKA-Gesetz und Computer-Wanzen berichtet nun erstmalig einer der von der Ueberwachung Betroffenen ueber das, was er in seinen Akten fand. Das fuer viele so abstrakte Thema „Vollueberwachung“ gewinnt ploetzlich eine sehr konkrete Dimension. Telefonabhoeren, Kameras vor der Tuer, GPS-Wanzen, Handy-Bewegungsprofile, Ausforschung von Freundin, Bekannten und Nachbarn – all das ist real und keine paranoide Phantasterei.

Details, wenn es interessiert, mit Audiofile unter http://chaosradio.ccc.de/cr128.html

Und sicher ist es auch kein Problem, wenn man, wie nun in United Kingdom per Gesetz beschlossen, zur Herausgabe seines Schluessels fuer verschluesselte Dateien (hint: PGP) verpflichtet ist, wenn die Polizei dies verlangt. Fair nur, wenn man nach Verweigerung bis zu 5 Jahre ins Gefaengnis muss, oder? Ok, das kommt aus GB und ist ja noch *weit* weg von uns.

Vielleicht geht es nur mir so, aber ich finde diese Entwicklungen bedenklich.

5 Kommentare

  1. Dirk Deimeke

    Ich habe die Folge noch nicht ganz gehoert und bin entsetzt. Vielleicht gibt es jetzt noch andere wirklich gute Gruende, in die Schweiz zu wechseln.

  2. Dirks Logbuch

    Ramon schrieb auch schon darueber. In der Folge 128 des Chaosradio kann man die unfassbare Geschichte einer beispiellosen Ã

  3. visus

    Also ich persoenlich mag auch Dubai.

  4. visus

    Ich hab mir die Sendung jetzt mal ganz angehoert. Das ist unwesentlich krasser als ich befuerchtete. Am schlimmsten war jedoch der Typ, der meinte „Ist mir scheiss egal! Soll’n ’se doch machen!“. Er glaubt doch tatsaechlich, dass das nicht schaedlich sein kann. Einer der Anrufer beweist das Gegenteil: Er ist wegen eine angeblichen Straftat in Untersuchungshaft gekommen und hat seinen Ausbildungsplatz verloren und bekommt so leicht keinen Platz mehr. Ausserdem hat er kaum eine Moeglichkeit eine Entschaedigung geltend zu machen.

  5. Ilja

    Gegen Gesetze zur Herausgabe von Passwoertern helfen Verschluesselungsprogramme mit „plausible deniability“, wie z.B. truecrypt mit hidden volumes.

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